Das dicke Brett der Digitalisierung
„Den BAföG-Bezug wollen wir weiter vereinfachen, digitalisieren und beschleunigen.“ – Diese Absicht ist im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung nachzulesen, und sie ist nicht neu. Aktuell wird der Start in den Echtbetrieb vorbereitet: Anfang 2026 soll es mit ersten Anträgen losgehen. Alle Beteiligten brauchen weiterhin einen langen Atem.
„Die Einführung der E-Akte beschäftigt die Mitarbeitenden schon sehr“, beschreibt Abteilungsleiterin Stefanie Vahlenkamp. „Die bewährten und teils über Jahrzehnte eingeübten Arbeitsabläufe müssen alle neu gelernt werden – das ist nicht zu unterschätzen“, weiß die Abteilungsleiterin. Dabei ist klar, dass der gesamte Prozess von einer wirklichen Digitalisierung nur profitieren kann.
Nicht nur der Antrag sollte digital eingehen, sondern auch die zugehörigen Nachweise.
Das Portal bafoeg-digital.de wurde 2024 für 54 Prozent der Erstanträge und 32 Prozent der Folgeanträge genutzt. Damit die Online-Antragstellung wirklich für eine Arbeitserleichterung sorgt, ist wichtig, dass die Studierenden auch die notwendigen Nachweise online einreichen. „Zu jedem Antrag gehören durchschnittlich neun weitere Dokumente, und die sollten tunlichst auch digital im BAföG-Amt ankommen“, verdeutlicht Stefanie Vahlenkamp. Sonst entsteht nach Einführung der E-Akte durch das Einscannen zusätzlicher Aufwand.
Künftig nur noch mit BundID
Die Leiterin des BAföG-Amtes geht davon aus, dass immer mehr Studierende ihre Anträge über bafoeg-digital.de einreichen werden. Daran ändert hoffentlich auch die Pflicht zur Verwendung der sogenannten BundID nichts, die seit Februar 2025 besteht. Vorher genügte auch eine selbst gewählte Kombination aus Benutzername und Passwort, um das Portal zu nutzen. „Die BundID kann sich zwar jeder schnell anlegen, der zusätzliche Schritt könnte aber erstmal abschreckend wirken. Dabei überwiegen die Vorteile der digitalen Antragstellung ganz klar“, ist sich Stefanie Vahlenkamp sicher.
2024 wurden 54 Prozent der Erstanträge und 32 Prozent der Folgeanträge digital gestellt.